Dankeskirche Sehlen
Die neugotische Backsteinkirche liegt, umgeben vom Friedhof, auf einer Anhöhe. Sie ist 18,50 m lang, 11,80 m breit und mißt bis zum First eine Höhe von 12 m, die noch um 7 m von dem schlanken, viergeschossigen Westturm mit einfachem Satteldach überragt wird.
An das saalartige Schiff von fünf Achsen Länge schließt sich die polygonale Apsis an, die ein sechsteiliges Gewölbe mit Rundstabrippen hat. An Chor und Schiff dominieren die kräftigen Strebepfeiler. Die hochgelegenen, großen Spitzbogenfenster enden in Höhe der Emporen, die sich an drei Seiten um das Schiff ziehen, das eine der Form des Satteldaches folgende Holzdecke hat. An der Westwand des Schiffes befanden sich ursprünglich zwei relativ breite Aufgange zu den Emporen, von denen heute nur noch der nördliche vorhanden ist. Die zweite Öffnung wurde als Lichtschacht für den neuerbauten Gemeinderaum belassen.
Auf der Empore sind Aufgang und Lichtschacht verglast und windfangartig geschlossen. Der neue Gemeinderaum ist durch Glaswand und Tür vom Kirchenschiff abgetrennt worden und erhielt unter dem Aufgang eine kleine Teeküche, einen Seelsorgeraum sowie ein WC. Der Altar besteht aus Eichenholz. Die Kanzel stammt aus dem Jahre 1866. Der achteckige Kanzelkorb ruht auf einem achteckigen Fuß. Die Korbfelder und das Treppengeländer sind mit gotisierenden Ornamenten geschmückt, die die Form der Fenster aufnehmen. Die achteckige Taufe besteht aus Kunststein und ist mit neugotischem Ornament verziert. Die Orgel wurde 1887 von Friedrich A. Mehmel aus Stralsund erbaut Sie besitzt Manual, angehängtes Pedal, fünf klingende Stimmen und mechanische Schleifladen. Der Prospekt ist neugotisch.
Das weitere Kircheninventar in Form von Altarleuchtern aus Messing, Taufschalen, Oblatendose, Patene und Abendmahlskanne stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
1864-66 | Bau der Dankeskirche zu Sehlen |
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1866 | am 14. Dezember wird die Kirche feierlich eingeweiht |
1892 | die Kirchengemeinde Sehlen erhält ihre Selbständigkeit mit eigener Pfarrstelle und Pfarrer Schnittke bis 1931 |
1942 | Pfarrstelle wird mit Pfarrer Utermark wiederbesetzt |
1947 | Zerstörung der Fenster durch Bunkersprengung im nahegelegenen Wald |
1948 | Reparaturen der Fenster und im Kirchenschiff |
1955 | Beendigung der Amtszeit von Pfarrer Utermark. Kirche wird wieder von Bergen mitverwaltet |
1966 | 100-Jahrfeier der Dankeskirche |
ab 1976 | Kirche wird nicht mehr genutzt |
1991 | 1. Sitzung des neugewählten Gemeindekirchenrates. Sehlen wird dem Kirchenkreis Garz angeschlossen die Pfarrstelle übernimmt Pfarrer S. v. Schöning mit Amtssitz in Garz. Nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten (Dach, Fenster, Kircheninneres) erster Gottesdienst nach 16-jähriger Pause wieder in der Kirche und 125-Jahr-Feier |
1993/94 | weitere umfangreiche Reparaturen und Einbau eines Gemeinderaumes |
1999 | Renovierung der einmanualigen Mehmelorgel (nach 30 Jahren wieder bespielbar) |
2002 | Erhalt von zwei neuen Bachert-Glocken |